Dienstag, 23. August 2011

Sri Krishna Temple - 1. Versuch

Am Sonntag haben Jimmy und ich uns auf den Weg gemacht endlich auch mal einen Tempel in Indien zu besuchen. In Bangalore gibt es so gut wie an jeder Straßenecke einen kleinen Tempel mit bunten Figuren und Blumenschmuck. Es gibt sogar einige Firmen und Privathäuser die einen kleinen Tempel auf ihrem Grundstück haben. Die Größe der Tempel unterscheidet sich dabei meistens sehr stark, von kleinen Figuren die auf einer Mauer stehen bis hin zu großen Gebäuden in denen einige Leute Platz finden, ist alles zu finden. Die meisten Tempel in Bangalore sind für Fremde nicht zugänglich, oder es wird eine Gebühr fällig, wenn man eintreten möchte. Unser Reiseziel war der "Sri Krishna Temple" im Nordwesten von Bangalore.

Nachdem wir einige Zeit über der Routenplanung saßen und uns einigermaßen sicher waren, wo wir umsteigen müssen, sind wir endlich zur Bushaltestelle gelaufen. Über das Busfahren in Indien bzw. Bangalore könnte ich einen eigenen Eintrag schreiben, denn es ist ein wahres Abenteuer: Es gibt keine Fahrpläne an den Bushaltestellen, bzw. gibt es eigentlich auch keine richtigen Bushaltestellen, da die Fahrgäste hier ein- und aussteigen, wann sie Lust haben. Das ist ab und zu auch mal ganz praktisch, wenn man direkt vor der Uni rausgelassen werden möchte. Wobei man hier auch wieder erwähnen muss, dass der Bus nicht wirklich anhält, sondern nur etwas langsamer fährt und die Türen öffnet, sodass man bei langsamer Fahrt rausspringen kann. :)
Seit ein paar Jahren bietet die Stadt Bangalore rote Volvo-Busse an, wie sie auch in Deutschland oder sonst wo in Europa eingesetzt werden, mit Klimaanlage, Luftfederung und angenehmen Sitzen. Diese Busse sind leider eher selten anzutreffen.
Bisher sind wir immer mit den normalen Bussen gefahren, die auch von der Stadt unterhalten werden. D.h. diese Busse sind locker 50-60 Jahre alt (oder älter) und haben demnach auch keine Klimaanlage und sind hoffnungslos überfüllt, aber diesmal waren wir besser vorbereitet: Wir haben uns nur die roten Volvo-Busse rausgesucht, da diese weit weniger überfüllt und klimatisiert sind im Vergleich zu den anderen, gewöhnlichen Bussen. Im Allgemeinen ist es zu empfehlen die Volvo-Busse zu nehmen, wenn man eine "längere" Reise vor sich hat. In unserem Fall sollten wir 2 Stunden unterwegs sein für 25km. Die roten Busse kosten zwar etwas mehr, d.h. man bezahlt anstatt 0,70€ pro Tag ungefähr 1,20€, aber wir wollten uns auch mal was gönnen.

Der erste Teil der Busfahrt dauerte knapp 1,5 Stunden und hat uns zum Hauptbahnhof von Bangalore gebracht, an dem wir dann den zweiten Bus nehmen wollten, um dann zu dem Tempel zu kommen. Blöderweise haben wir den Bus "V330T" nirgends finden können und haben uns hilfesuchend an einen Busfahrer gewandt, auf dessen Bus die Bezeichnung "V330E" zu lesen war. Nach kurzen Verständigungsproblemen (hier sprechen viele Leute Englisch, aber die unterschiedliche Aussprache stellt einen immer wieder vor eine neue Herausforderung) hat er zu uns gesagt, wir sollen einsteigen und er sagt uns Bescheid, wann wir aussteigen sollen. Wir vertrauten ihm, denn so falsch konnte es ja nicht sein, die Bezeichnungen unterschieden sich lediglich im letzen Buchstaben. Nach einer weiteren Stunde Fahrt, haben wir erschrocken festgestellt, dass der Bus Richtung Flughafen fährt und wir damit genau in die falsche Richtung gefahren sind. Nachdem wir den Busfahrer nochmals fragten, wie wir zu dem Tempel kommen, sagte er nur, dass wir an der nächsten Haltestelle raus müssen und einen anderen Bus nehmen müssen. Toll. Er hätte doch von Anfang an sagen können, dass er keine Ahnung hat, bevor wir eine Stunde lang in die falsche Richtung gefahren sind. So wie es scheint, ist das ein bisschen indische Mentalität in der Art "Ich hab keine Ahnung was du von mir willst und was du wissen möchtest, aber ich helfe dir...irgendwie".
Nun gut, nachdem wir uns kurz beraten haben wo wir sind (GPS und Handy sei Dank), beschlossen wir den gleichen Weg wieder mit dem Bus zurück zu fahren. Nach einer weiteren Stunden waren wir wieder am Hauptbahnhof von Bangalore und von dort haben wir dann einfach eine Riksha bis zum Tempel genommen.
(Endlich) am Tempel angekommen, war ich voller Vorfreude: Vor uns stand ein riesiges Gebäude, mit Skulpturen und Malereien und jede Menge anderere Leute die auch in den Tempel wollten. Als wir uns gerade in die Menschenschlange einreihen wollten, sprach uns ein Mann an und sagte, dass im Tempel keine Taschen und Kameras erlaubt sind und wir sollen sie im "Depot" abgeben. Das "Depot" waren ein paar aneinandergebundene dünne Holzlatten mit Haken daran und davor stand ein großer Tisch an dem ein junger Mann saß, der die Taschen entgegen nahm. Nachdem ich meine Kamera inkl. weiterem Objektiv mit dabei hatte und ich nicht wollte, dass ich am Ende eine neue Kamera mit zwei Objektiven zurück bekomme, entschlossen wir uns wieder zurück zu fahren und unterwegs noch etwas einzukaufen.
Schon klar, in Indien ist die Reise das Ziel, aber das war wirklich ärgerlich. Den ganzen Tag im Bus unterwegs und dann kurz vor dem Ziel zu merken, dass man besser keine Kamera dabei haben sollte war einfach enttäuschend.
Wir haben beschlossen, dass wir einfach unter der Woche nochmal zu dem Tempel fahren. Diesmal kennen wir den Weg und ich werde keine Kamera dabei haben. :)

Der krönende Abschluss des Tages war ein Tandoori-Sub beim Subway und eine eiskalte Coke. Das war wirklich gut und seit langem mal wieder etwas nicht vegetarisches. :)

Hier nochmal ein paar Bilder von den Tempeln und heiligen Figuren, die ich bisher gesehen hab. Ich werde über den "Sri Krishna Temple", falls ich ihn je von innen sehen werde, auch noch einen Bericht schreiben.

Also machts gut!
Achja, mein aktueller Gesundheitszustand sind weiter stabil aus. Nachdem ich gestern leider extreme Rückenschmerzen und leichtes Fieber hatte, geht es mir heute wieder um einiges besser.

So, nun endlich die Bilder:

leider etwas verschwommen, da ich dabei gelaufen bin

Blick von einer der größten Hauptstraßen in Bangalore

Ebenso, von der Hauptstraße aus fotografiert

Interessanterweise ist Kitsch in allen Glaubensrichtungen vorhanden :)

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