Freitag, 12. August 2011

Einkaufen und Masala Puri

Ich hab richtig fiesen Durchfall! Aber eins nach dem Anderen...

Am Mittwoch bin ich wieder in das große Einkaufszentrum "Forum" gefahren, um ein paar Besorgungen zu machen. Dort angekommen bin ich in das nächste Kleidergeschäft gegangen und hab nach ein paar Kleidern gesucht. Es gab viele richtig schöne Sachen, wie T-Shirts, Hosen und auch Anzüge.
Indien ist in manchen Bereichen nicht ganz so günstig wie man es sich vorstellt, aber Kleidung ist auch hier doch um einiges günstiger als in Deutschland. Ich hab mir ein paar T-Shirts, ein Hemd und eine Hose mitgenommen und hab für ein T-Shirt (gute Qualität) 7€ bezahlt und für das Hemd (schickes Hemd) 12€. Kleidung kaufen ist sehr ähnlich zu Deutschland: Kleidung von Ständern nehmen, in die Umkleide gehen, Kleider anprobieren, merken, dass es die falsche Größe war, von den Mitarbeitern dann die passende Größe gebracht bekommen und dann bezahlen. Was sehr interessant war, die Hosen haben alle eine Länge, d.h. man sucht sich die Hosen nur nach der Weite aus und die Länge wird dann kostenfrei von dem Geschäft angepasst. Allgemein ist Indien in vielen Bereichen sehr funktional ausgerichtet, so gibt es zum Beispiel bei den Essenständen im Einkaufszentrum nur einen Getränkeladen unter zehn Essensständen. Man hat dann einen Becher von dem jeweiligen Stand bekommen und ist danach zu dem Getränkestand gegangen und hat sich seinen Becher befüllen lassen.

Nach meiner Kleidershoppingtour hatte ich Lust auf einen richtigen Kaffee. Richtig bedeutet in meinem Fall einen Kaffee, der nicht zur Hälfte aus Zucker, Milch und Kaffee besteht, so wie er hier zum Frühstück serviert wird, sondern einen schwarzen Kaffee mit etwas Milch. Im nächsten Café angekommen hab ich mir dann doch einen indischen Kaffee, mit Masalla und noch irgendwas Anderem ausgesucht.

Kaffewerbung in indischem Cafe'

Danach war ich noch in einem anderen großen Geschäft, das in der Nähe vom Forum lag und somit super zu Fuß zu erreichen war. Dieses Geschäft führte alle möglichen Büroartikel. Von Reißnägeln bis zum Locher war alles in vielen verschiedenen Ausführungen zu haben. Interessanterweise aber leider kein karierter Block, wie ich erschrocken festgestellt habe. Es gab alle Größen und Formen von Blöcken, aber alle waren entweder liniert oder einfach nur weiß. In einem kleinen Fach hab ich dann aber doch noch etwas ähnliches zu einem kariertem Block gefunden: Karierte Blätter! :) Der Tag war gerettet.

Aus eurer Sicht mag das vielleicht ein sehr triviales Problem darstellen, ob ich karierte oder linierte Blätter habe, aber wenn man in einem Land wie Indien ist, in dem man sich vorkommt, als würde man hier Nichts kennen und wissen, sind Gewohnheiten oft das Einzige, das einen daran erinnert, wer man ist. In meinem Fall sind es karierte Blätter. :)

Starthilfe vor dem Schreibwarengeschäft


Danach wollte ich wieder zurück zur Uni und hab mich in die nächste Rikscha gesetzt. Im Allgemeinen sind die Rikschafahrer hier sehr diskret und reden nicht sonderlich viel. Liegt vielleicht auch daran, dass die wenigsten Rikschafahrer Englisch sprechen können. In diesem Fall hab ich einen sehr offenen und freundlichen Inder kennengelernt. Er hatte seine Rikscha etwas "getunt", in dem hinter Rückbank zwei große Boxen lagen und ein großes Autoradio den Font schmückte. Wir sind schnell ins Gespräch gekommen und Saleem hat mir von seiner Familie erzählt und seinen vier Frauen. Nicht wundern, er ist Muslim.
Er hat mir von der Gegend erzählt und mich nach meiner Familie gefragt und was hier so mache und plötzlich fragt er mich, ob ich schon einmal "Masala Puri" probiert habe. Als ich die Frage verneinte, blieb er plötzlich an einem mobilen Straßenimbiss stehen und holte uns zwei Portionen. Ich hab hundertmal Nein gesagt und dass ich keinen Hunger habe, aber er wollte mich unbedingt einladen und ich wollte seine Einladung auch nicht ablehnen. (Hätte ich es doch besser gemacht).

Mein Untergang


Eigentlich hat das Essen gut bzw. indisch geschmeckt und die nächsten Stunden ging es mir auch noch gut. Am späten Abend jedoch fing mein Bauch an zu grummeln und ich dachte mir nur: "Bitte nicht!"
Den Rest der Nacht bin ich alle Stunde wach gewesen und hab ab und zu mal nachgesehen, ob es der Toilette noch gut geht. Die Nacht war echt die Hölle.

Am nächsten Tag hab ich, nachdem keine Besserung aufgetreten war, sofort die Durchfalltabletten genommen und seitdem sind zumindest die Bauchkrämpfe weg.
Mittlerweile esse ich nur noch Reis mit Reis und als Beilage Reis. Hoffe, dass es sich die nächsten Tag bessert, ansonsten werd ich einen Arzt aufsuchen müssen. :(

Aber macht euch keine Sorgen, ich hab die Story meinen Kommilitonen und einem Professor erzählt und die haben nur gemeint, dass ich besser nicht an einem mobilen Straßenimbiss essen gehen sollte, das machen auch viele Inder nicht, da man nie weiß wie die Güte der Nahrungsmittel ist und woher das Wasser ist. Als ich danach fragte, ob ich jetzt sterben muss, lachten sie nur und haben gemeint, dass es vorbei geht, wenn ich Medizin eingenommen habe.

Gut, es war mir eine Lehre. Manchmal sollte man auch eine Einladung ausschlagen, speziell wenn es um "Masala Puri" von der Straße geht.

3 Kommentare:

  1. Jaja, die Neugier ;)
    Gute Besserung Micha!

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  2. Oh man, soll ich dazu was sagen? Ess doch nix vom Straßenrand mein Bub......
    Aber willkommen im Club, ich hoff bei dir gehts schneller weg, als es bei mir der Fall war ;-)

    Also kneiff die Arschbacken zusammen und weiter gehts :)

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  3. ohje ohje, man soll keine schokolade von fremden nehmen, heist es immer wenn man kleine kinder belehrt ;-)

    ich darf gute besserung von der "family" ausrichten :-) verreck uns nicht...

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