Montag, 24. Oktober 2011

Mangalore - Karnataka's Küstenstadt


Am Strand von Mangalore
Nein, ich habe mich nicht verschrieben. Mangalore ist eine Stadt, die an der Küste von Karnataka und somit im gleichen Bundesstaat wie Bangalore liegt. Vielleicht auch deshalb die ähnlichen Namen. Jedenfalls war das unser (Stefan und ich) Reisziel für das vergangene Wochenende.
Nachdem ich ja schon ein bisschen herum gekommen bin und ein wenig die Freiheit des Rucksacktourismus mit der Sabrina in Kerala erleben konnte, kommt schon so etwas wie "Routine" auf, bei der Planung unseres Ausflugs. Karten vom Reiseziel anschauen, um sich etwas orientieren zu können, mehrere Restaurants und Hotels/Hostels heraussuchen, damit man auch immer eine Auswahlmöglichkeit hat, Busrouten suchen, lokalen Preis für Rickshaws und Taxis herausfinden (ganz wichtig!), Tickets buchen, Rucksack packen, Kamera nicht vergessen und ein Taxi buchen. :) Alles ganz einfach!

Stefan mit Rucksack am Flughafen in Bangalore

In unserem Fall stand Mangalore mit seinen schönen, verlassenen Stränden auf unserem Programm. Ebenso soll es in der Nähe von Mangalore einen schönen, großen Wasserfall geben, bei dem man sogar ins Wasser darf. Falls es mit dem Wasserfall nicht klappen würde, wollten wir die Stadt etwas erkunden und Samstag Abend wollten wir wieder zurück fliegen. Das war zumindest der Plan. In Indien läuft einfach immer alles anders, als man es plant.

Unser Flieger flog um 7:15 Uhr freitags los und wir mussten etwas eher am Flughafen sein, um das Gepäck aufzugeben usw. Und das Taxi braucht ja auch noch zwei Stunden bis zum Flughafen, von daher sind wir recht früh morgens aufgebrochen. Ich habe das Taxi auf 3:30 Uhr in der Nacht bestellt. Es war das erste Mal, seit dem ich hier bin, dass ich um diese Uhrzeit außerhalb vom Campus in Bangalore unterwegs war. Electronics City war wie ausgewechselt. Tagsüber fahren hier jede Menge Busse, Rickshaws, LKWs und Autos durch die Straßen und jede Menge Menschen laufen dazwischen umher. Nachts fährt mal eine verlassene Rickshaw umher oder die Wachleute der einzelnen Firmen schauen aus ihren Häuschen raus und ansonsten ist es wie ausgestorben. War auch mal ganz schön, mitten auf der Hauptstraße zu stehen und den Sternenhimmel anzusehen.

In Mangalore angekommen haben wir uns ein Taxi besorgt und sind zum ersten Strand gefahren. Der Taxifahrer meinte noch, dass an diesem Strand nichts los ist und ich antwortete ihm, dass das genau der Grund sei, weshalb wir dort hin wollten: Strand, Meer und nur der Stefan und ich. Nach einer knappen Stunde sind wir am Strand angekommen und es war wirklich so, dass hier so gut wie Nichts war. Es gab ein paar Häuser und Firmengebäude, aber das war es dann auch schon wieder. Alles recht verlassen. Perfekt.

Der Strand war leider nicht ganz so sauber, wie ich es mir erhofft hatte. Natürlich ist kein Strand von Natur aus so, wie man ihn von den tollen Bildern in der Werbung kennt, aber es lag neben dem natürlichen "Müll", wie Stöcke, Tang und Kokosnussschalen eben auch "richtiger" Müll herum, wie Plastikflaschen, Plastikschuhe, alte Kleider usw. In solchen Momenten verflucht man seine eigene Rasse und deren andauernde Ignoranz wieder und man fragt sich, wieso man alles Schöne erst zerstören muss, um zu erkennen, dass man in vielen Teilen einen nicht umweltverträglichen Lebensstil lebt.

Aber wir haben letztendlich ein Plätzchen gefunden, an dem es sehr schön war und wir haben somit den ganzen Vormittag am Strand in der Sonne verbracht. Herrlich! :)

Ich vor dem indischen Ozean in Mangalore

Stefan vor dem indische Ozean

Kleine Krabbe im Sand

Welle am Strand

Indische Familie am Strand


Gegen Nachmittag haben wir uns auf den Weg in die Stadt gemacht um dort etwas zu essen und im Hotel einzuchecken. Zu Mittag haben wir dann im "Palkhi" gegessen. Nachdem ich die letzten Woche keinerlei Probleme mehr mit der indischen Hygiene und dem Essen hatte, wollte ich mein Glück auf die Probe stellen und habe mir indische Meeresfrüchte bestellt. Ich war noch nie ein Fan von Meeresfrüchten, aber viele meiner Kommilitonen haben gemeint, dass Mangalore für seine gute Meeresfrüchte-Küche bekannt ist. Zu meiner Überraschung war das Essen sehr, sehr, sehr lecker. Ich hatte Garnelen in einer sehr leckeren Soße und dazu Brot und Reis. Ich glaube so langsam, dass mir die indische Küche fehlen wird, wenn ich wieder in Deutschland bin. ;)

Den Rest des Nachmittags und den Abend haben wir an einem weiteren Strand verbracht, der etwas näher lag, als der andere und auch von mehr Leuten besucht wurde. Dort wollten wir uns eigentlich den Sonnenuntergang anschauen, aber leider waren die Wolken so dicht, dass man nur erahnen konnte wo die Sonne unterging. Glücklicherweise lag unser Hotel nahe der alten Hafeneinfahrt von Mangalore und somit konnten wir dort noch ein paar Blicke der untergehenden Sonne erhaschen. 
Im Allgemeinen ist Mangalore eine indische Stadt, die sehr von der britischen Kolonialzeit geprägt ist und etwas herunter gekommen wirkt. Die größte Industrie ist die Fischerei und das merkt bzw. riecht man auch. Ab und zu kommen richtige Duftschwaden durch die Stadt vom entfernten Hafen, welche wirklich ungewohnt stark nach Fisch riechen. Die hohe Luftfeuchtigkeit und die warmen Temperaturen erledigen ihr Übriges und machen es einem manchmal schwer richtig durch zu atmen. 
Besonders positiv in Mangalore, vor allem im Vergleich zu Bangalore, ist mir aufgefallen, dass die Rickshaw-Fahrer einen nicht abzocken wollen. Bevor man mit einer Rickshaw los fährt wird das "Faremeter" angeschaltet, dass den genauen Betrag berechnet, den man zahlen muss. In Bangalore wird das Gerät nicht, nicht mal auf Nachfrage, angeschaltet, sondern man muss handeln. Zumindest wenn man sich nicht als Einheimischer "ausweisen" kann, indem man zum Beispiel Kanada spricht. (Kanada ist die Sprache von Karnataka, dem Bundesstaat). Wer das nicht macht, zahlt das 3-8-fache des regulären Fahrpreises und gilt abgesehen davon, dass man viel zu viel zahlt, als dumm, weil man den viel zu hohen Preis bezahlt. 
(Ach, wie oft wurde ich am Anfang übers Ohr gehauen...) :)

Den nächsten Tag haben wir "leider" am Flughafen verbracht, da mein deutscher Besucher das Essen hier nicht vertragen hat. Zudem war ihm die ganze Woche schon nicht so gut und seitdem er am Food-Court gegessen hat, gings ihm dann richtig schlecht. 
Kann ich gar nicht verstehen. Weichei! ;)

Der Aufenthalt am Flughafen war aber sehr unterhaltsam, da wir uns die ganze Zeit sehr gut unterhalten haben. Wenn man sich nur ein paar mal im Jahr sieht und dann meisten etwas vor hat, wie Kino, Essen gehen usw. kommt da schon Einiges zusammen. :)

Hier noch ein paar Bilder von Mangalore.

Verlassene Fabrik am Hafen

Inderin transportiert Kartoffeln

Alter Hafen bei Sonnenuntergang

Blumenkettenverkauf in Mangalore

Fischmarkt in Mangalore

Ich an einem anderen Strand von Mangalore

Baum an der Straße

Blick in die Straße

Altes Haus an der Straße

Haus aus der Kolonialzeit? Vielleicht.





1 Kommentar:

  1. Ich muss hier mal anmerken, dass ich - finde ich - bis auf den Totalausfall in Mangalore am Samstag für meine (Magen-Darm-)Verhältnisse ziemlich gut durchgehalten habe die übrige Zeit.
    Weiss Gott, was die da am Food Court ins Essen tun.... ;-)

    Und der Tanirbaavi Beach war echt Hammer geil, auch wenn hier und da mal bisschen Müll lag - es hat sich ja in Grenzen gehalten. Ich war bisher noch nie so mutterseelenalleine an einem Strand, nur 2 Weisbrote, Palmen, Sand und Meer =) Sollte man mal erlebt haben, sehr geile Eindrücke.

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