Dienstag, 27. September 2011

Sri Krishna Temple 2. und 3. Versuch

Hallo Leute!

Nachdem der Micha bereits Mitte August erfolglos versucht hat den Sri Krishna Temple zu besichtigen, haben wir letzten Mittwoch zusammen einen neuen Versuch gestartet.
Wir sind mit dem Bus ca. 2 Stunden lang zum Hauptbahnhof von Bangalore gefahren und von dort aus noch einmal 20 Minuten mit der Rikscha, um dann festzustellen, dass der Tempel bis 12:50 Uhr geöffnet hat, es aber bereits 13.30 Uhr war ... und der nächste Einlass war erst wieder um 16 Uhr.
Da wir zudem beide hungrig waren, fragten wir ein paar Rikscha-Fahrer, wo die nächsten Restaurants seien. Nachdem sie vergeblich versucht haben uns ans andere Ende von Bangalore zu chauffieren, sind wir mit dem Bus zu dem nächsten großen Kaufhaus mit einigen Schnellrestaurants gefahren. Dort haben wir uns zwei Burger (Sabrina: veggy, Micha: non-veggy) bestellt und sie hinunter geschlungen, um pünktlich um 16 Uhr wieder zurück am Tempel zu sein.
Dort angekommen, mussten wir zunächst unsere Schuhe ausziehen und unsere Füße waschen, bevor wir barfuß den Weg hinauf zum Tempel gehen durften. Dieser war durch ein Geländer geteilt, sodass die ankommenden Besucher in zwei Gruppen geteilt wurden. Der Tempel ist von außen gesehen, in vier Ebenen eingeteilt, die jeweils mit Treppen verbunden sind. Auf jeder Ebene war ein Tempel, die mit steigender Anzahl an bestiegenen Ebenen immer größer wurden.

Sri Krishna Tempel - Gesamtansicht

Während wir auf unserer Seite des Weges liefen wunderten wir uns, dass auf der anderen Seite viel mehr Leute gelaufen sind und wir eigentlich ziemlich alleine waren. Als wir die Eintrittskarten gekauft haben, wurde uns auch nur eine Option gegeben.  Dass wir, schon wieder, die teurere Touristenoption bekommen hatten wurde erst klar, als wir vor den einzelnen Tempel direkt in erster Reihe standen und hinter uns "der Mopp" stand. Schön getrennt in zwei Klassen. 
Uns war schon etwas unwohl, als alle Gläubigen hinter uns anfingen zu beten und versucht haben, so nahe wie möglich an den Altar heranzukommen und wir standen zwei Meter weiter vorne und haben das ganze Geschehen, recht anteilslos,  beobachtet.
Im größten Tempel durften wir an einer Zeremonie teilnehmen, die damit begann, dass ein... - ich weis nicht genau, wie die Leute genannt werden, die in dem Tempeln arbeiten, deswegen nenne ich sie jetzt einfach Templer. Nein, ich nenne sie Geistliche. Glaube das kommt ganz gut hin. Also, nochmal:

Im größten Tempel durften wir an einer Zeremonie teilnehmen, die damit begann, dass ein Geistlicher uns aufforderte unsere Hände über einen Korb mit Blumen zu legen und uns nach unseren Namen fragte. Er brummelte dann irgendwas in einer Sprache die ich vorher noch nie gehört hatte und fügte dazwischen unsere Namen ein. Das klang dann ungefähr so:
"Brummel, Brummmmel, Krishna, Krishna, Rama, Rama, Brummmmel, Sabrina, brummmel, brummel, Michael, Brummel, Krishna, Krishna....Hare, Hare..."

Figuren am Altar im großen Tempel
Danach wurden wir vor den prunkvollen und kitschigen "Haupt"-Altar geführt und wurden dazu aufgefordert ein Lied mit zu singen. Der Text war so einfach, sodass ich ihn jetzt noch weiß:

Hare Krishna, Hare Krishna, 
Krishna, Krishna, Hare, Hare,
Hare Rama, Hare Rama,
Rama, Rama, Hare, Hare.

Auf dem "Lied"-Blatt war noch erwähnt, dass man das Lied mindestens 134 mal am Tag singen sollte und dabei fröhlich und glücklich sein soll. :)
Danach war die Zeremonie zu Ende und wir haben uns noch eine Weile im Tempel aufgehalten um die wirklich spirituelle Atmosphäre zu erleben und etwas zu entspannen. Mit dem Leuten einiger Glocken - nein, keine Kirchenglocken - wurde den Besuchern mitgeteilt, dass der Tempel jetzt schließen würde, also haben wir uns auf den Weg aus dem Tempel gemacht. Um in den Tempel zu kommen, brauchten wir ca. 5 Minuten. Um heraus zu kommen, brauchten wir ca. 30 Minuten, da man an gefühlten 100 Verkaufsständen vorbei gelotst wurde, an denen man Krishna-Figuren, Krishna-DVD's, Krishna-Bilder und jede Menge Essen kaufen konnte. Es gab sogar ein kleines Restaurant, mit Sitzgelegenheiten. Nachdem wir den Weg in die Freiheit durch das kommerzielle Labyrinth gefunden hatten, sind wir mit dem Bus zurück ins Hotel gefahren. Vorher haben wir uns natürlich noch unsere Schuhe abgeholt. :)

Altar im großen Tempel

Die folgenden Zeilen sind von Micha geschrieben:

Wenn man im Christentum aufgewachsen ist und die Kirche mit ihren Zeremonien und Werten kennt, ist es sehr interessant zu sehen, wie Glauben auch noch gelebt werden kann. Der typische katholische Sonntagsgottesdienst ist, zumindest war es bei mir so, vor allem für Kinder, doch eher etwas Unangenehmes. Man muss still sitzen, darf nicht spielen und sich auch nicht unterhalten, insofern es dem Kind möglich ist zu reden. Insgesamt gilt die Regel: Ruhig verhalten und nicht auffallen!
Im Hinduismus/ in Indien wird alles etwas lockerer genommen. Man darf sich unterhalten, die Kinder können fröhlich mit ihren Eltern spielen und laut lachen. Es soll allen Beteiligten Spaß machen und sie sollen den Besuch genießen. So war zumindest mein Eindruck. Ich möchte hier keine Kritik üben, sondern euch einfach nur die Atmosphäre vermitteln, die wir erlebt haben und ich glaube, wenn man etwas Unbekanntes mit etwas Bekanntem vergleicht, bekommt man eine bessere Vorstellung davon. 

Nachdem ich meine Kamera nicht mitnehmen durfte, hab ich jetzt einfach ein paar Bilder von den Postkarten gemacht, die ich dort gekauft habe.


Großer Tempel



Figur auf Altar

2 Kommentare:

  1. Also ich vermute mal, dass ihr mit der Zeremonie jetzt verheiratet seid oder sowas ;-)

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  2. Ach Stefan! Wir hatten doch ausgemacht, dass du das m Micha nicht verrätst! :-D

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