Freitag, 28. Oktober 2011

Happy Diwali

Happy Diwali euch allen! :)

Das große Fest der Lichter und zusätzlich das größte Fest in ganz Indien fand am vergangenen Mittwoch statt. Diwali ist aber kein Fest, dass nur an einem Tag stattfindet, auch wenn am Mittwoch wirklich Diwali war. Es ist ein bedeutendes mehrtägiges hinduistisches Fest in Indien und vielen weiteren Teilen in Südostasien.
Das Fest kann auf Grund seiner spirituellen sowie sozialen Bedeutung und seines fröhlichen Charakters mit unserem Weihnachten verglichen werden. Für Schulen und viele Firmen ist Diwali gleichzeitig auch der Beginn eines neuen Schul-/Geschäftsjahres.

Den Geschichten nach, fand vor vielen, vielen Jahren ein Kampf zwischen dem Guten und dem Bösen statt und das Gute hat gesiegt. War ja klar. :)
Um den heimkehrenden Göttern den Weg zu leuchten und den Sieg zu feiern, haben die Menschen überall Lichter entzündet. In der heutigen Form sieht Diwali in Bangalore ziemlich nach Weihnachten aus, da überall bunte Lichterketten hängen und wie wild vor sich hin blinken und auch sehr viel mit Lametta geschmückt wird. Ebenso werden viele Blumenketten und Farbpulver benutzt um alles möglichst, typisch indisch, bunt zu schmücken. Was man natürlich nicht vergessen darf, ist, dass an Diwali Unmengen von Feuerwerkskörpern gezündet werden und im Gegensatz zu dem Zwei-Stunden-Fenster, dass wir in Deutschland an Silvester haben, hört man hier die ganze Zeit Feuerwerkskörper explodieren und man sieht Raketen an den Himmel steigen. Am vergangenen Mittwoch, war der Höhepunkt des Festes und deswegen war es draußen nochmal extra laut.

Am Campus selbst wird Diwali immer sehr groß gefeiert und der ganze Campus und die Uni sind von oben bis unten geschmückt. Dieses Jahr gab es allerdings eine Ausnahme, da in den vergangenen Wochen ein indischer Kommilitone aufgrund eines Hirn-Aneurysma, wenn ich das richtig verstanden habe, im Krankenhaus verstorben ist. Der Kerl war gerade mal 21 Jahre alt...
Jedenfalls wurde die Entscheidung getroffen, Diwali am Campus nicht zu feiern.

Einige Studenten ließen es sich aber nicht nehmen, trotzdem eine kleine, ruhige Zeremonie im Campus abzuhalten. Dabei wurden kleine Tonschalen mit Öl befüllt und ein Docht dazu gelegt und fertig war die typische Diwali-Kerze. Diese wurden dann neben einer Göttin Saraswatu und in der ganzen Hochschule verteilt. Nach ein paar kurzen andächtigen Momenten war die Zeremonie auch wieder vorbei.

Hier noch ein paar Bilder von der Zeremonie:

Rahul vor dem Tempel

Viele Studenten vor dem Tempel

Hier die Göttin der Weisheit und Gelehrsamkeit, Saraswatu

"Diwalikerzen" und Öl

Montag, 24. Oktober 2011

Mangalore - Karnataka's Küstenstadt


Am Strand von Mangalore
Nein, ich habe mich nicht verschrieben. Mangalore ist eine Stadt, die an der Küste von Karnataka und somit im gleichen Bundesstaat wie Bangalore liegt. Vielleicht auch deshalb die ähnlichen Namen. Jedenfalls war das unser (Stefan und ich) Reisziel für das vergangene Wochenende.
Nachdem ich ja schon ein bisschen herum gekommen bin und ein wenig die Freiheit des Rucksacktourismus mit der Sabrina in Kerala erleben konnte, kommt schon so etwas wie "Routine" auf, bei der Planung unseres Ausflugs. Karten vom Reiseziel anschauen, um sich etwas orientieren zu können, mehrere Restaurants und Hotels/Hostels heraussuchen, damit man auch immer eine Auswahlmöglichkeit hat, Busrouten suchen, lokalen Preis für Rickshaws und Taxis herausfinden (ganz wichtig!), Tickets buchen, Rucksack packen, Kamera nicht vergessen und ein Taxi buchen. :) Alles ganz einfach!

Stefan mit Rucksack am Flughafen in Bangalore

In unserem Fall stand Mangalore mit seinen schönen, verlassenen Stränden auf unserem Programm. Ebenso soll es in der Nähe von Mangalore einen schönen, großen Wasserfall geben, bei dem man sogar ins Wasser darf. Falls es mit dem Wasserfall nicht klappen würde, wollten wir die Stadt etwas erkunden und Samstag Abend wollten wir wieder zurück fliegen. Das war zumindest der Plan. In Indien läuft einfach immer alles anders, als man es plant.

Unser Flieger flog um 7:15 Uhr freitags los und wir mussten etwas eher am Flughafen sein, um das Gepäck aufzugeben usw. Und das Taxi braucht ja auch noch zwei Stunden bis zum Flughafen, von daher sind wir recht früh morgens aufgebrochen. Ich habe das Taxi auf 3:30 Uhr in der Nacht bestellt. Es war das erste Mal, seit dem ich hier bin, dass ich um diese Uhrzeit außerhalb vom Campus in Bangalore unterwegs war. Electronics City war wie ausgewechselt. Tagsüber fahren hier jede Menge Busse, Rickshaws, LKWs und Autos durch die Straßen und jede Menge Menschen laufen dazwischen umher. Nachts fährt mal eine verlassene Rickshaw umher oder die Wachleute der einzelnen Firmen schauen aus ihren Häuschen raus und ansonsten ist es wie ausgestorben. War auch mal ganz schön, mitten auf der Hauptstraße zu stehen und den Sternenhimmel anzusehen.

In Mangalore angekommen haben wir uns ein Taxi besorgt und sind zum ersten Strand gefahren. Der Taxifahrer meinte noch, dass an diesem Strand nichts los ist und ich antwortete ihm, dass das genau der Grund sei, weshalb wir dort hin wollten: Strand, Meer und nur der Stefan und ich. Nach einer knappen Stunde sind wir am Strand angekommen und es war wirklich so, dass hier so gut wie Nichts war. Es gab ein paar Häuser und Firmengebäude, aber das war es dann auch schon wieder. Alles recht verlassen. Perfekt.

Der Strand war leider nicht ganz so sauber, wie ich es mir erhofft hatte. Natürlich ist kein Strand von Natur aus so, wie man ihn von den tollen Bildern in der Werbung kennt, aber es lag neben dem natürlichen "Müll", wie Stöcke, Tang und Kokosnussschalen eben auch "richtiger" Müll herum, wie Plastikflaschen, Plastikschuhe, alte Kleider usw. In solchen Momenten verflucht man seine eigene Rasse und deren andauernde Ignoranz wieder und man fragt sich, wieso man alles Schöne erst zerstören muss, um zu erkennen, dass man in vielen Teilen einen nicht umweltverträglichen Lebensstil lebt.

Aber wir haben letztendlich ein Plätzchen gefunden, an dem es sehr schön war und wir haben somit den ganzen Vormittag am Strand in der Sonne verbracht. Herrlich! :)

Ich vor dem indischen Ozean in Mangalore

Stefan vor dem indische Ozean

Kleine Krabbe im Sand

Welle am Strand

Indische Familie am Strand


Gegen Nachmittag haben wir uns auf den Weg in die Stadt gemacht um dort etwas zu essen und im Hotel einzuchecken. Zu Mittag haben wir dann im "Palkhi" gegessen. Nachdem ich die letzten Woche keinerlei Probleme mehr mit der indischen Hygiene und dem Essen hatte, wollte ich mein Glück auf die Probe stellen und habe mir indische Meeresfrüchte bestellt. Ich war noch nie ein Fan von Meeresfrüchten, aber viele meiner Kommilitonen haben gemeint, dass Mangalore für seine gute Meeresfrüchte-Küche bekannt ist. Zu meiner Überraschung war das Essen sehr, sehr, sehr lecker. Ich hatte Garnelen in einer sehr leckeren Soße und dazu Brot und Reis. Ich glaube so langsam, dass mir die indische Küche fehlen wird, wenn ich wieder in Deutschland bin. ;)

Den Rest des Nachmittags und den Abend haben wir an einem weiteren Strand verbracht, der etwas näher lag, als der andere und auch von mehr Leuten besucht wurde. Dort wollten wir uns eigentlich den Sonnenuntergang anschauen, aber leider waren die Wolken so dicht, dass man nur erahnen konnte wo die Sonne unterging. Glücklicherweise lag unser Hotel nahe der alten Hafeneinfahrt von Mangalore und somit konnten wir dort noch ein paar Blicke der untergehenden Sonne erhaschen. 
Im Allgemeinen ist Mangalore eine indische Stadt, die sehr von der britischen Kolonialzeit geprägt ist und etwas herunter gekommen wirkt. Die größte Industrie ist die Fischerei und das merkt bzw. riecht man auch. Ab und zu kommen richtige Duftschwaden durch die Stadt vom entfernten Hafen, welche wirklich ungewohnt stark nach Fisch riechen. Die hohe Luftfeuchtigkeit und die warmen Temperaturen erledigen ihr Übriges und machen es einem manchmal schwer richtig durch zu atmen. 
Besonders positiv in Mangalore, vor allem im Vergleich zu Bangalore, ist mir aufgefallen, dass die Rickshaw-Fahrer einen nicht abzocken wollen. Bevor man mit einer Rickshaw los fährt wird das "Faremeter" angeschaltet, dass den genauen Betrag berechnet, den man zahlen muss. In Bangalore wird das Gerät nicht, nicht mal auf Nachfrage, angeschaltet, sondern man muss handeln. Zumindest wenn man sich nicht als Einheimischer "ausweisen" kann, indem man zum Beispiel Kanada spricht. (Kanada ist die Sprache von Karnataka, dem Bundesstaat). Wer das nicht macht, zahlt das 3-8-fache des regulären Fahrpreises und gilt abgesehen davon, dass man viel zu viel zahlt, als dumm, weil man den viel zu hohen Preis bezahlt. 
(Ach, wie oft wurde ich am Anfang übers Ohr gehauen...) :)

Den nächsten Tag haben wir "leider" am Flughafen verbracht, da mein deutscher Besucher das Essen hier nicht vertragen hat. Zudem war ihm die ganze Woche schon nicht so gut und seitdem er am Food-Court gegessen hat, gings ihm dann richtig schlecht. 
Kann ich gar nicht verstehen. Weichei! ;)

Der Aufenthalt am Flughafen war aber sehr unterhaltsam, da wir uns die ganze Zeit sehr gut unterhalten haben. Wenn man sich nur ein paar mal im Jahr sieht und dann meisten etwas vor hat, wie Kino, Essen gehen usw. kommt da schon Einiges zusammen. :)

Hier noch ein paar Bilder von Mangalore.

Verlassene Fabrik am Hafen

Inderin transportiert Kartoffeln

Alter Hafen bei Sonnenuntergang

Blumenkettenverkauf in Mangalore

Fischmarkt in Mangalore

Ich an einem anderen Strand von Mangalore

Baum an der Straße

Blick in die Straße

Altes Haus an der Straße

Haus aus der Kolonialzeit? Vielleicht.





Samstag, 22. Oktober 2011

Bannergatha Nationalpark

So Freunde und Familie, mein Freund Stefan ist seit Montag wieder zu Hause in Deutschland und erholt sich vom bösen Essen in Indien. Er hat sich hier sehr wohl gefühlt, sein Magen eher nicht. :)

Unter anderem waren wir im Bannergatha Nationalpark, der ziemlich nahe an unserer Uni ist und somit nur eine Autostunde entfernt ist. Eigentlich war ich nicht wirklich scharf darauf erneut Tiere unter schlechten Bedingungen in Gefangenschaft zu sehen, aber ich war doch neugierig, ob ein Nationalpark einen so großen Unterschied zu einem Zoo macht.

Nagraj, ein Studienkollege von mir, der übrigens im kommenden Jahr nach Hof kommt und an unserer schönen FH sein Praktikum macht, hat uns angeboten, mit dem Auto hin zu fahren und uns zu begleiten. Kurzum habe ich auch noch meine beiden Schweden gefragt, ob sie uns begleiten wollen und letztendlich haben wir zu fünft in einem Auto gesessen, dass ursprünglich nicht mal für mehr als zwei Personen konstruiert wurde. Somit waren die gewohnten Zustände, wie in den öffentlichen Verkehrsmitteln hergestellt und man fühlte sich doch gleich viel wohler. :)

Am Nationalpark angekommen haben wir erstmal das Angebot analysiert und uns für eine Safari mit dem Bus entschlossen. Da Nagraj für uns die Karten gekauft hat, haben wir diesmal keinen "Weißenbonus" zahlen müssen, der sonst wieder fällig gewesen wäre. Nach kurzer Wartezeit konnten wir in den Bus steigen, der wie ein typischer kleiner, indischer Bus ausgesehen hat, nur dass zusätzlich noch Gitter vor den Fenstern waren. Als wir losgefahren sind, hat es nicht lange gedauert, bis wir die erste Schleuse passiert haben. Dabei kam richtig Jurassic-Park-Stimmung auf: Erst die Gitter an den Fenstern, der kleine Bus und dann noch die Schleuse und der einige Meter hohe Zaun mit Stacheldraht. Es hat nur noch das Schild mit der Aufschrift "Raptorengehege" gefehlt. :)

Die ganze Safari ging durch die verschiedenen Gehege und ich versuch mal eine Bildergeschichte daraus zu basteln, ist mir gerade so in den Sinn gekommen:




Micha im Nationalpark

Micha und seine Freunde haben den Nationalpark besucht, um dort eine Safari zu machen.

Jonathan war sehr aufgeregt und...

 ... vor Freude.

Sie waren aber nicht die einzigen, die wilde Tiere sehen wollten.


 Es waren auch viele...


... dort. Doch bevor es losging, mussten die Freunde erst einmal auf den Bus ...


Als es dann endlich so weit war, haben sie...


... gesehen und ...


... und ...

Das war schon alles sehr aufregend für die Jungs.
Dann ist der Bus in den Raubtierbereich gefahren, wo die gefährlichen Tiere leben. Dort haben sie schlafende...

... gesehen. Einer war müder als der Andere.


Dann kamen plötzlich...


... an dem Bus vorbei. Micha konnte sogar einen...

 .
..durch das Fenster streicheln.
Als der Bus um die nächste Kurve vor, standen plötzlich...


 ...auf der Straße und spielten miteinander.

 Ein...


... hat sich mit seinen großen Pranken an einen Baum gekrallt und ein anderer...


...hat sich so wohl gefühlt, dass er sich mehrmals auf seinen Rücken rollte.

Als die Freunde glaubten, sie haben schon alle Raubtiere gesehen, kam ein...


... um die Ecke und lief direkt an Micha's Fenster vorbei. Dann drehte sich der...


... um und verschwand im...


Gleich darauf haben die Freunde einen...



... gesehen, der sich die Zunge nach den Freunden leckte. Nachdem die Safari vorbei war, hatten die Freunde erstmal richtig Hunger. Sie sahen ein paar...


..., die Nüsse abfüllten und einen Mann, der...


 ...geröstet hat. Nagraj hat den Freunden erst einmal etwas...


 Danach hatte Micha noch Durst auf eine...


 ...-Limonade und hat sich für den Rest des Tages noch...


 ...gekauft, denn der Tag war noch lange nicht vorbei. Danach sind die Freunde noch in den Zoo gegangen. Dort haben sie...


 ...und...


...und...

  
...und...


...und...


...und...


...und noch mehr...


  ...und auch noch eine...

  
...und danach haben sie ein fressende...


 ...und dann nochmal eine indische...


...gesehen.  Der Tag war ganz schön aufregend für die Freunde. Sie haben so viel gesehen und erlebt, so dass sie es gleich ihren Familien erzählen mussten. 
Und was der kleine Micha und seine Freunde sonst noch so erleben, erfahrt in im nächsten Kapitel.