Donnerstag, 26. Januar 2012

Es ist kalt!



Liebe Familie, Freunde und Leser,

es ist vollbracht - ein halbes Jahr Studium und Leben in Indien. Wahnsinn. Zugegeben - ich hab es schon länger vollbracht, da ich mich ja schon einige Zeit wieder in Deutschland befinde, aber meine Zeit in Indien ist zu Ende. Schon komisch zu wissen, dass es mein letzter Blogeintrag sein wird. Dabei geht es mir weniger um den Eintrag, sondern eher darum, dass auch die Schreiberei ein Ende haben wird. Naja, warten wir mal ab, wie lange es dauert bis ich die nächste "dumme" Idee hab. :)

Schülerinnnen und ich am südlichsten Punkt Indiens (Kanyakumari)

Die letzten Tage in Indien haben mich von Mumbai nach Goa und wieder nach Bangalore gebracht. Der eigentliche Plan war zwischen Mumbai, Goa, Hampi und Bangalore meine letzten Tage in Indien zu verbringen, aber der Zeitpunkt dafür war von mir recht schlecht gewählt, bzw. schlecht vorbereitet, da so gut wie alle öffentlichen Transportmittel schon Wochen im Voraus ausgebucht oder "unheimlich" teuer waren. Somit beschloss ich ein paar Tage in Mumbai zu bleiben und eine der geschichtsträchtigsten Städte Indiens zu erleben und danach ein paar Tage an den Traumstränden in Goa auszuspannen.

"Und, wie wars?" ist die meistgestellte Frage, die ich gestellt bekomme und es fällt mir wahnsinnig schwer diese offensichtlich einfache Frage kurz und prägnant zu beantworten, denn in der Frage steckt mehr, als der Fragesteller meistens hören möchte. Wie war es?

Indien hat mich in vielen Dingen auf die Probe gestellt. In vielen Bereichen konnte ich Dinge über mich erfahren, die ich niemals von mir gedacht hätte und bin über mich hinaus gewachsen. Ich glaube es ist unmöglich diese Frage zu beantworten, ohne dabei etwas Wichtiges auszulassen.
Indien war unglaublich. Indien war schrecklich. Indien war großartig. Indien hat mir meinen letzten Nerv geraubt und mir gleichzeitig doch so viel Geduld gegeben und mir gezeigt, welche Dinge im Leben wichtig sind. Indien hat mir Dinge gezeigt, die ich niemals in dieser Welt vermutet hätte. Es ist einfach nicht möglich Indien zu fassen. Weder in Worten, noch in Filmen oder Bildern. Deshalb möchte ich nicht weiter versuchen einen runden Abschluss künstlich herbei zu schreiben, sondern ich möchte mich hier an dieser Stelle einfach noch einmal bei euch bedanken.

Danke! Danke, für all die Zeit und Geduld, die ihr mir gegeben und das Verständnis, das ihr mir entgengebracht habt. Danke für das fleißige Lesen meines Blogs. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und Kraft gegeben. Es gab viele Momente, vor allem am Anfang, in denen ich sofort in das nächste Flugzeug gestiegen wäre, um diesem "Wahnsinn" zu entfliehen. Doch ich hab es nicht gemacht. Gründe dafür sind meine Familie, meine Freunde aber vor allem meine Freundin Sabrina, die jeden Tag und jede Sekunde in Gedanken bei mir war. Ohne ihre beständige, liebevolle Unterstützung hätte ich die Zeit nicht durchgehalten. Vielen, vielen, vielen Dank!

Wanted - Wer hat die Weißnase auf der linken Seite zusammen mit dem gut aussehenden, schlanken Inder auf der rechten Seite gesehen? ;)        12 Kg meines Körpergewichts hat mir Indien "geraubt"

Seitdem ich wieder hier bin, weiß ich die kleinen Dinge des Lebens wieder zu schätzen: Wasser aus der Leitung trinken. Nahrungsmittel ohne Hintergedanken an irgendwelche Krankheiten essen. Ein weiches Bett in dem kein Schlafsack auf mich wartet. Nicht alleine schlafen müssen.
Es ist sehr schön wieder hier zu sein, auch wenn ich an die Zeit in Indien mit einem weinenden Auge denke. Danke, dass ich diese Erfahrungen machen durfte.


Wie gewohnt, gibt es hier noch ein paar Bilder von meinen letzten Tagen in Indien.



Slum in der Einflugzone von Mumbai

Faisal - mein Touristenführer in Mumbai

Taxis in Mumbai am Bahnhof

Das Zimmer von Faisal - gehobener indischer Standard

Selbstbewusste Kühe in Mumbai :)

Die Sonne zwischen meinen Fingern - Mumbai

Schlafender Inder in Mumbai - das ist normal dort

Historischer Bahnhof in Mumbai

Blick auf den Fluss direkt neben meinem Zimmer in Goa

Bunte Elefanten auf dem "flea market" in Goa

Gewürze auf dem "flea market"

Fischerboot am Strand von Mandrem

Blick auf den Strand von meinem Lieblingsrestaurant


Mein Balkon in Goa :)


Wieder zu Hause :)

Endlich wieder frischer Käse und frische Tomaten

So, machts gut!
Ich hoffe ihr hattet Spaß an meinen Ausführungen und ich habe euch ein bisschen Lust auf ein Land gemacht, dass einfach "incredible india" ist.  :)

Achja, falls es euch noch interessiert, wie mein Semester eigentlich so gelaufen ist: Bisher kann ich nur sagen, dass ich sehr zufrieden mit den Noten bin, die ich bisher weiß. Mein Zeugnis mit allen Noten sollte eigentlich am 3. Januar fertig sein, was es natürlich nicht war, aber davon bin ich ja eh nie ausgegangen. :)


PS: Es ist verdammt kalt bei euch! :)